Die sogenannte Kannegießersche Fabrik ist ein typisches Lagergebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, das in Proportion und Details gut erhalten ist. Es legt anschaulich Zeugnis ab von den Arbeits- und Produktionsverhältnissen der Zeit. Das dreigeschossige Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. in zeittypischer Bauformensprache der Industriearchitektur errichtet. Der schlichte rote Klinkerbau ist unterkellert und hat ein leicht geneigtes Satteldach mit einem mittig angeordneten Zwerchhaus. Die Fassaden sind durch farblich abgesetzte Architekturbauteile gegliedert, so u. a. durch die Segmentbogenverdachungen über den Fenster- und Türöffnungen oder das Traufgesims, beides aus helleren Ziegeln mit Zahnfries. In den Fenstern sind die Eisensprossenfenster erhalten. An der symmetrisch gestalteten Hauptfassade nach Osten gibt das Zwerchhaus, aus dessen Giebel noch ein Balken mit Winde und Seil für einen einstigen Lastenaufzug herauskragen, Hinweise auf die ehemalige Nutzung als Lagerhaus. Darunter sind in den Geschossen Türen angeordnet, die der Warenentladung dienten. Im Erdgeschoss ist die ehemalige „Pferderampe“ erhalten. Im Rahmen der Sanierung der Gebäudehülle werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Sanierung der Dachhaut
  • Sanierung der Ziegelfassade
  • Restaurierung der Eisensprossenfenster
  • Restaurierung der Holztüren